ARD-Dokumentation “Meine Mutter und die Nazis”
“Meine Mutter hat absichtlich gelogen und ihre Geheimnisse mit in’s Grab genommen. Sie gab uns keine Gelegenheit mit der Vergangenheit in’s Reine zu kommen. Ich frage mich immer wieder, wie konnte sie so viele Jahr lang Tag für Tag lügen? Meine Mutter hat sich immer als eine Holocaustüberlebende definiert. In allen offiziellen Akten ist sie als Holocaustüberlebende verzeichnet.”
“Ich legte alles vor mich hin uns sah das erste Bild. Ich war entsetzt. … Sie sieht gut aus. Gar nicht unglücklich. Nicht abgemagert. … Dieses Baby ist meine Schwester. Sie ist gut bekleidet, hat einen Kinderwagen. Es sieht aus wie ein Frühlingssonntag in einem hübschen Dorf, ÜBERHAUPT NICHT nach KZ und Waffenfabrik mit einem Kind das in der Scheiße liegt.”
“Diese ganze Heldengeschichte fiel wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Meine Mutter ist eine Lügnerin. All das ist eine Lüge. … Juden gehen in die Öfen und sie hatte eine Liebesgeschichte? Sie ist schwanger von einem Deutschen? Wie kann man mit so etwas leben? … Sie hat uns leiden lassen. Sie hat gelogen und ihretwegen haben meine Schwester und ich keinen Kontakt mehr miteinander.”
“Eines Tages saßen wir im Speisezimmer und ich sagte zu ihnen, ihr müßt ein Bild von Hitler in die Wohnung hängen und ihm jeden Tag dafür danken, daß es ihn gab. Der Krieg war Teil ihres Körpers und beherrschte ihr Bewußtsein. Sie gingen damit zu Bett und standen damit auf, sie lebten damit und es war ihre Existenzgrundlage. Sie arbeiteten nicht, sie lebten von der Rente, ich auch, wir alle. Wir lebten von den Deutschen.”
Ausstellung „Sie gaben uns wieder Hoffnung”
Schwangerschaft und Geburt im KZ-Außenlager Kaufering Ihttp://www.kz-gedenkstaette-dachau.de/aktuelles/ausstellung-kaufering.html