Die Eliten der USA als Geburtshelfer der Nazi-Bewegung
ISBN 978-3-9812703-0-3
Ist tatsächlich der Nationalsozialismus mit all seinen schrecklichen Auswüchsen ein rein deutsches Produkt? Der Autor weist anhand von bislang unbekannten Dokumenten nach, dass viele Elemente des Nationalsozialismus aus Bestrebungen hervorgingen, die in den USA bereits seit der Wende zum Zwanzigsten Jahrhunderts Mainstream waren: z.B. die Ideologie der nordischen Herrenrasse oder die „Eliminierung Minderwertiger“. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg wurden in vielen Staaten der USA Gesetze zur Sterilisierung oder Kastration „Minderwertiger“ in Kraft gesetzt.
Und nicht nur das: im Jahre 1914 erarbeiteten US-Regierung, angesehene Stiftungen wie Carnegie oder Rockefeller, sowie die besten Wissenschaftler amerikanischer Universitäten ein detailliertes Rassenaufartungsprogramm nicht nur für die USA, sondern für die gesamte Menschheit. Nach diesem Plan sollten bis zum Jahre 1985 allein in den USA 45 Millionen „Minderwertige“ „eliminiert“ werden.
Adolf Hitler hat dieses Programm in „Mein Kampf“ mit Eifer propagiert. Hitler hat auch nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er den US-Amerikanern Henry Ford, Madison Grant und Lothrop Stoddard entscheidende Anregungen verdankt.
Leseprobe: Einleitung
Inhaltsverzeichnis
Hitlers Amerikanische Lehrer – Inhaltsverzeichnis
November 11, 2008 von usacontrolEinleitung 13
Teil I: Die Formierte Gesellschaft – Gemeines Volk und Eliten 23
- Erstes Kapitel: Das Volk – Indianer und „Neger“ 25
- Zweites Kapitel: Das Volk und seine Blitzableiter 34
- Drittes Kapitel: Erste Annäherung an die Eliten 42
- Viertes Kapitel: Demokratie auf Amerikanisch 52
- Fünftes Kapitel: Effizienz und Weltherrschaft 60
- Sechstes Kapitel: Der Weg in die Formierte Gesellschaft -The Corporate State 69
- Siebtes Kapitel: Den Süden umwerben 78
- Achtes Kapitel: Die Elite schubst das Volk über die Klippe 85
- Neuntes Kapitel: Die zentrale Erfassung im Totalen Krieg 93
- Zehntes Kapitel: Sanfte Macht 98
- Elftes Kapitel: Harte Macht 106
- Zusammenfassung für den Ersten Teil 115
Teil II: Auslese und Züchtung – Eugenik und Euthanasie 119
- Zwölftes Kapitel: Aufstieg der Eugenik in den USA 121
- Dreizehntes Kapitel: Rassenaufartung für Nation und Rendite 132
- Vierzehntes Kapitel: Wege in die Sackgasse 143
- Fünfzehntes Kapitel: Töten für das Bruttosozialprodukt 156
Teil III: Hitlers Lehrmeister 165
- Sechzehntes Kapitel: Madison Grant – Anwalt von Natur und Nordischer Rasse 167
- Siebzehntes Kapitel: Der Untergang der Nordischen Rasse 174
- Achtzehntes Kapitel: Visionär und rassistischer Geostratege: Theodore Lothrop Stoddard 186
- Neunzehntes Kapitel: Das trotzige Aufbegehren des Untermenschen … 197
- Zwanzigstes Kapitel: Hitler als „Verkaufsagent“ der amerikanischen Eugenik 209
- Einundzwanzigstes Kapitel: Annäherung an Ford -“Die Protokolle der Weisen von Zion“ 219
- Zweiundzwanzigstes Kapitel: Der kindische Autogott – Henry Ford 231
- Dreiundzwanzigstes Kapitel: Henry Ford und der „Internationale Jude“ 242
- Vierundzwanzigstes Kapitel: Henry Ford und die Nazis 256
- Schlussfolgerungen 269
- Dank 285
- Literatur 286
- Glossar Amerikanisch-Nazideutsch 289
- Index Sachen 290
- Index Personen 290
November 11, 2008 von usacontrol
Ich habe einige Zitate zusammengetragen, die in diesem Buch eine wichtige Rolle spielen werden. Welche der folgenden Aussagen könnten von Adolf Hitler stammen?
1.) „Es ist besser für die ganze Welt, wenn die Gesellschaft, anstatt darauf zu warten, daß man den entarteten Nachwuchs wegen Verbrechen hinrichten muß, oder ihn aufgrund von Schwachsinnigkeit dahinsiechen läßt, jene stoppen kann, die offensichtlich ungeeignet sind, ihre Art angemessen fortzupflanzen.“
2.) „In einer Gemeinde von Schurken kann der größte Schurke zum Überleben am besten geeignet sein. In den Elendsvierteln einer modernen Großstadt ist der jüdische Typ, streng ausgelesen durch Jahrhunderte im Leben des Ghettos, besonders zum Überleben geeignet, obwohl er nicht gerade dem körperlichen Idealbild des Anthropologen entspricht.“
3.) „Würde Deutschland jährlich eine Million Kinder bekommen und 700.000 bis 800.000 der Schwächsten beseitigt, dann würde am Ende das Ergebnis vielleicht sogar eine Kräftesteigerung sein.“
4.) „So wie die Natur das schädliche Element im Fleisch in eine Zyste einbindet, indem sie eine Mauer darum herumbaut; so haben es auch die Nationen passend gefunden, mit dem Juden zu verfahren. In der modernen Zeit jedoch fand der Jude Mittel, um die Mauer niederzureißen und das ganze nationale Gebäude in Verwirrung zu stürzen und in der Dunkelheit und dem Gerangel, das folgte, den Platz zu ergattern, den er schon so lange begehrte.“
5.) „Die Kirche nimmt eine schwere Verantwortung für die Zukunft der Rasse auf sich, wann immer sie sich einmischt und eine behinderte Erblinie am Leben erhält … Der Gemeinschaft wird ein großer Schaden angetan durch die Erhaltung von wertlosen Typen.“
6.) „Biologische Gesetze lehren uns, daß gewisse verschiedene Völker sich nicht mischen und verschmelzen lassen. Die nordischen Menschen pflanzen sich erfolgreich fort. In Vermischung mit anderen Rassen zeigt das Ergebnis Qualitätsverlust auf beiden Seiten. Qualität von Geist und Körper erfordert, daß die Beachtung des völkischen Gesetzes mindestens eine so große Notwendigkeit für eine Nation darstellt wie das Einwanderungsgesetz.“
Von Adolf Hitler stammt in dieser Sammlung das Zitat Nummer Drei. Auf dem Nürnberger Parteitag 1929 formulierte Hitler mit diesen Worten den Gedanken der „Rassenaufartung“.
Beim Zitat Nummer Eins handelt es sich um den Wortlaut eines Urteilsspruches des Obersten Gerichtshofs der USA, des Supreme Court, aus dem Jahre 1927, mit dem die Zwangssterilisierung einer US-Bürgerin höchstrichterlich angeordnet wurde. Zitat Nummer Sechs hat der damalige Vizepräsident und spätere Präsident der USA, Calvin Coolidge, in einer biederen amerikanischen Hausfrauenzeitschrift 1921 zum Besten gegeben.
Die anderen Zitate stammen von Henry Ford (Nummer vier), Madison Grant (Nummer fünf), sowie den Autoren Popenoe und Johnson (Nummer zwei). Und: alle diese Aussagen stammen aus der Zeitspanne zwischen dem Ende des Neunzehnten Jahrhunderts bis Ende der Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Die zitierten Herrschaften waren allesamt keine Außenseiter in den USA, sondern sie standen ganz oben auf der gesellschaftlichen Stufenleiter. Sie gehörten zu den mächtigsten Männern der damaligen Welt. Oder sie fungierten als Berater der Macht.
Seltsam.
Sind denn nicht „die Amerikaner“ in zwei Weltkriegen nach Europa gekommen, um die Welt von menschenverachtender Despotie zu befreien? Haben sie nicht auch die Deutschen erlöst von Diktatur, Intoleranz und Untertanengeist?
Sie werden schmunzeln.
Denn die hehren Glaubenssätze von „den Amerikanern“ als den Bannerträgern von Gleichheit, Brüderlichkeit und Freiheit, die im Zeitalter des Kalten Krieges in Deutschland so ungeheuer beliebt waren, sind nach acht Jahren Regierung unter dem Dynasten George Bush junior vollständig abgenutzt. Drei Viertel aller bei einer Umfrage der englischen BBC interviewten Deutschen sehen in ihrem wichtigsten Verbündeten, den Vereinigten Staaten von Amerika, nichts weiter als ein großes Sicherheitsrisiko. Die Deutschen verbinden mit den USA nicht mehr Rock-Musik, Kaugummi und legeren Lebensstil. „USA“ steht bei den Europäern für: Guantanamo, CIA-Entführungen, Abschaffung der Bürgerrechte und ungezügelte Gewalt.
Vertreter der USA-Lobby in Deutschland verkünden immer wieder: ja, unter George Bush dem Jüngeren seien leider einige Fehlentwicklungen zu beklagen. Doch der Kern der Demokratie in den USA sei unerschüttert. Und so werde sich unter einem integren Präsidenten nach Bush wieder alles richten lassen.
Stimmt das mit dem „demokratischen Kern der USA“ denn überhaupt?
Wir müssen doch wohl mit einem selbstbewussteren Blick auch einmal ganz unvoreingenommen prüfen: ist denn die amerikanische Demokratie überhaupt mit unserer europäischen Demokratie vergleichbar? Oder sind die Koordinaten der US-Demokratie nicht ganz anders gesetzt als bei uns?
Man kann schon ins Grübeln kommen, wenn man sieht, wie bedenkenlos sich die US-Eliten autoritärer Horror-Regime auf dieser Erde bedienen. Der Demokratiegehalt eines anderen Staates scheint bei der „Partner“wahl für die USA selten eine Rolle gespielt zu haben.
In diesem Zusammenhang erlauben wir uns, die taktlose Frage zu stellen: wie verhielten sich die USA gegenüber dem deutschen Nationalsozialismus? Angeblich waren ja die USA strikt gegen die Nazis vorgegangen. Ohne das resolute Eingreifen der USA würden wir doch noch immer mit Nazi-Faconschnitt die Knobelbecher auf deutschem Kopfsteinpflaster abwetzen?
Nun gibt es eine Reihe von Seltsamkeiten, die diese Große Erzählung unserer Historikerzunft immer wieder in Zweifel ziehen.
Einige Beispiele, ganz wahllos herausgepickt:
Da ist Hubertus Strughold. Der Mediziner hatte im Konzentrationslager Dachau zwangsweise an Häftlingen Unterdruckversuche durchgeführt. Man wollte testen, bis zu welcher Flughöhe der Mensch ohne Sauerstoffmaske arbeitsfähig war. Die Versuchspersonen kamen dabei ums Leben. Während diese mit dem Sterben noch gar nicht fertig waren, sezierten Strughold und Komplizen die Häftlinge bereits. Strughold wurde nach der deutschen Niederlage von einem alliierten Militärgericht vom Vorwurf des Mordes freigesprochen und umgehend in einen Flieger in die USA gesetzt. Dort avancierte Strughold zum gefeierten Pionier der NASA. Eine Gedenktafel an einer US-Universität zu Ehren Strugholds wurde erst kürzlich enfernt. Handelt es sich hier um den vielgepriesenen „typisch amerikanischen Pragmatismus“?
Was machte Otto Skorzeny als Subunternehmer des CIA während der Fünfziger Jahre in Ägypten? Er bildete Nassers Elitetruppen aus. Unter Hitler war Skorzeny SS-Hauptsturmführer, und holte Mussolini aus einem alliierten Gefängnis. Hatte der CIA keine geeigneteren Fachkräfte? Reinhard Gehlen war unter „dem Führer“ Chef der Ostaufklärung. Der CIA machte ihn umgehend zum Chef des deutschen Geheimdienstes, des heutigen BND. Gehlen hatte ein Büro direkt über dem Kabinettsraum der Bundesregierung in Bonn. Dort unten saß direkt neben Adenauer die graue Eminenz des Kabinetts, Hans Globke. Globke hatte unter Hitler die Nürnberger Rassengesetze formuliert. Einwände der amerikanischen Besatzungsbehörde gegen diese Personalentscheidung sind nicht bekannt.
Die SS durfte unter US-Besatzung zwar nicht mehr öffentlich mit Waffen herumlaufen. Aber die SS-Verbände blieben in der SS-HIAG bestehen. Weder die USA noch Großbritannien hatten Einwände, dass die Waffen-SS, geordnet nach Einheiten, durch deutsche Städte paradierten, wie z.B. am 25. und 26.10.1952 in 5.000er Stärke durch Verden an der Aller. Als dort Fallschirmjägergeneral Bernhard Ramcke als Gastredner verkündete, man solle auch die USA anklagen wegen ihrer Luftangriffe auf wehrlose deutsche und japanische Zivilisten, wurde er von den SS-Demonstranten ausgepfiffen. Die SS-Leute, die in Osteuopa Millionen unschuldiger Zivilisten massakriert hatten, wussten, wem sie ihr unbehelligtes Dasein zu verdanken hatten.
Ist es Zufall, dass zur gleichen Zeit die US-Geheimdienste überall in Europa geheime Einsatzgruppen mit einschlägigen Faschisten unterhielten? Diese unter dem Sammelbegriff „Gladio“ betriebenen Terrorkommandos sollten auf Befehl sozialdemokratische Politiker und Gewerkschaftler erschießen und strategische Knotenpunkte besetzen. Gezielt Attentate ausführen und diese den linken Gruppen in die Schuhe schieben. Dies nannte man die Taktik der Spannungsverstärkung.
Alles schon seltsam genug. Aber im Grunde genommen marginal, verglichen mit den folgenden Begebenheiten:
Vor einigen Jahren haben überlebende Zwangsarbeiter des Naziregimes Schadensersatzleistungen eingefordert von den Erben ihrer Peiniger. Ihre Anwälte wandten sich an – General Motors und Ford. Denn die beiden US-Konzerne erreichten 1939 zusammen einen Marktanteil von 70% in Deutschland. Das Ford-Werk in Köln-Niehl beschäftigte KZ-Häftlinge, gemietet von der SS. Aus eben der selben Quelle bezog die deutsche Filiale von General Motors, die Adam Opel AG, ihre Sklaven für ihre Fabriken in Rüsselsheim und Brandenburg. So staunten auch die GIs, die die deutsche Wehrmacht ins deutsche Hinterland zurückdrängten, nicht schlecht, als ihnen deutsche Ford- und Opel-Lastwagen entgegenfuhren, und deutsche Flugzeuge mit Ford- und Opel-Aggregaten ihnen die Haare versengten.
Köln-Niehl ging in Flammen auf. Bloß die Ford-Werke blieben unversehrt. Und wie durch ein Wunder blieb die Zentrale des Chemieriesen IG Farben, der mit Rockefellers Standard Oil liiert war, mitten in einem zur Mondlandschaft niedergebrannten Frankfurt stehen.
Damit haben wir nichts zu tun, versichern heute die Pressesprecher von General Motors und Ford unisono: wir hatten keinen Einfluß mehr auf die Werke. Das geschah alles vollständig unter Kontrolle der Nazis. Im Zusammenhang mit den Klagen der ehemaligen Zwangsarbeiter kamen jedoch Dokumente ans Tageslicht. Bekannt war schon früher, dass Henry Ford, der General Motors-Direktor James Mooney sowie der damalige IBM-Alleinherrscher Thomas Watson von Hitler den Orden „Großkreuz des Deutschen Adlers“ für ihre außergewöhnlichen Verdienste für das Nazisystem verliehen bekommen hatten.
Die Dokumente belegen: James Mooney besuchte Mitte September 1939, also zwei Wochen nach der Polen-Invasion, höchstpersönlich Adolf Hitler, um mit dem Diktator über die Umwandlung der Opel-Automobilwerke Rüsselsheim in einen Rüstungsbetrieb zu sprechen. 1940 besichtigte Mooney das Rüsselsheimer Werk, um die Rüstungskonversion persönlich zu inspizieren. Zuvor traf er sich mit Luftfahrtminister Hermann Göring. Im Herbst 1940 erzählte Mooney einem Journalisten, er denke gar nicht daran, seinen Nazi-Adlerorden zurückzugeben. Wenn er nämlich den Nazis vor den Kopf stoße, gefährde er jene 100 Millionen Dollar, die er in das Rüstungskonversionsabenteuer im Hitler-Reich gesteckt habe.
Wir könnten endlos fortfahren.
Aber die reine Aneinanderreihung von verabscheungswürdigen Verbrechen bringt auf die Dauer keinen echten Erkenntnisgewinn. Leider gibt es bislang kein Sachbuch, und auch kein wissenschaftliches Fachbuch, das der Faktenfülle über das delikate Thema der transatlantischen Zusammenarbeit zwischen Nazis und US-amerikanischen Geschäftsleuten, Politikern, Medienleuten und Wissenschaftlern auch nur annähernd gerecht würde.
Die Literaturlage zur US-NS-Connection in Deutschland ist beklagenswert. Sie erschöpft sich – neben sporadischen Andeutungen in seriösen Büchern – in Elaboraten, die dem menschlich-allzumenschlichen Bedürfnis nach Klatsch und Tratsch entgegenkommen. Da wird geschaut, welcher US-amerikanische Politiker mit welchem europäischen Würdenträger in der selben Geheimloge steckt. Je nach Bedarf werden Templer, Juden, Jesuiten, Illuminaten oder Freimaurer als Drahtzieher einer Weltverschwörung aufgeführt. Das erregt die Phantasie, gerade wie es Erich von Dänikens Indizien für die Geburt der menschlichen Zivilisation aus dem Geist der Aliens so wunderbar bewirken.
Ein gewisser E.R. Carmin sei nur mal als Beispiel genannt, mit seinem Schinken „Das Schwarze Reich“. Über den Autor ist nichts bekannt; „Carmin“ ist nur ein Künstlername, der angeblich einen Insider aus dem Arkanum der Macht tarnen soll. Zusammenhanglose Döntjes über Lenin, Hitler und jüdische Bankiers ornamentieren einen vor dem gemeinen Menschen verborgenen tieferen Sinn, dessen wir nun durch Carmin teilhaftig werden dürfen. Nun gut, als Phantasy-Lektüre vor dem Schlafengehen könnte das von Nutzen sein.
Im Sachbuchbereich geht als einziger deutschsprachiger Autor der bekannte Kirchenkritiker Karlheinz Deschner in einem Kapitel seines Werkes „Moloch Amerika“ auf die transatlantischen Hitler-Helfer ein. Deschner beschreibt richtig, wie die Wall Street-Finanzgrößen Deutschland zunächst im Ersten Weltkrieg durch US-Streitkräfte, ruinöse „Friedens“verträge und Reparationsforderungen in Grund und Boden rammen ließen – um sodann mit Dawes- und Young-Plan das selbe Deutschland hochzupäppeln für den nächsten Waffengang. Dann beschreibt Deschner, wie US-Bankiers bei einer Reihe von Treffen im Berliner Hotel Adlon in den Jahren 1929 bis 1931 mit Hitler, Göring und Strasser gigantische Geldspritzen für die Nazis zur Verwendung in den anstehenden Wahlkämpfen vereinbarten. Das ist hochinteressant, und man wüsste gerne, woher Deschner sein Wissen bezogen hat.
Das ist der Schwachpunkt in „Moloch Amerika“. Entweder sind die Quellen nicht nachvollziehbar, oder sie stammen aus latent antisemitischen Ecken. Der Adlon-Deal wird berichtet in dem rätselhaften Buch einer fiktiven Person namens Sidney Warburg. Einem angeblichen Sproß der berühmten jüdischen Bankierdynastie mit Zweigen in Hamburg, London und New York. „Sidney Warburg“ soll für Rockefeller & Co Hunderte von Millionen Dollar den Nazis überbracht haben.
Das Buch des phantastischen Sidney Warburg, der sich in keinem Stammbaum der Warburg-Sippe finden lässt, erschien 1933 in Amsterdam. Tatsächlich taten die Nazis alles, um dieses Buch aus dem Verkehr zu ziehen. Ein Gran Wahrheitsgehalt muss die Geschichte wohl doch gehabt haben. Aber als Beweis ist diese Quelle gänzlich unbrauchbar. Vollständig ranzig wird die Beweisführung Deschners, wenn er als Kronzeugen ausgerechnet den Erz-Antisemiten Henry Ford durch dessen ätzende Traktatsammlung „Der Internationale Jude“ zu Wort kommen lässt.
Solche Fehltritte bewirkten bislang, dass Untersuchungen der US-NS-Connection mit leichter Hand als halbseiden und unseriös weg gewischt werden konnten. Es ist eben nicht damit getan, zu sagen: da hat jemand in den USA braun klingende Sachen gesagt, und zwei Jahrzehnte später gab das dann ein braunes Echo in Deutschland. Oder: da haben US-Amerikaner mit viel Geld sowie einige Nazis die Köpfe zusammengesteckt und Böses ausgeheckt.
Die Wirkzusammenhänge zwischen US-Eliten und braunen Terroristen in Deutschland erstrecken sich über mehrere Ebenen. Es gab zudem keinen Masterplan, der eins zu eins umgesetzt wurde. Immer wieder kam es zu unerwarteten Zwischenfällen, so dass schnell umdisponiert werden musste.
Aufgrund der Vielschichtigkeit des Themas beschränke ich mich in diesem Buch zunächst auf die Zeit bis zur Veröffentlichung von Adolf Hitlers „Mein Kampf“ – also etwa bis Ende der Zwanziger Jahre. Wenn es ein Unterthema erforderte, habe ich meine Erzählung auch mal bis zum Zweiten Weltkrieg ausgedehnt.
Da ja höchst unklare Vorstellungen bestehen über die Frage, ob und wie Demokratie in den USA herrscht, unterziehen wir uns der Mühe, die US-Gesellschaft zu sezieren. Dieser Weg bewahrt uns vor Kurzschlüssen verschwörungstheoretischer Provenienz.
Der Einfluss aus den USA auf die Nazi-Bewegung hat zwei Ebenen: zum einen den direkten materiellen Einfluss. Soll heißen: US-Geschäftsleute haben die Nazis gesponsert, weil sie sich davon im Falle einer Naziherrschaft ein günstiges Investitionsklima versprachen. Zum anderen haben die Nazis Ideologien aus den USA übernommen, die in Deutschland neuartig und sehr provozierend wirkten. Beide Einflussebenen werden in diesem Buch untersucht.
„Hitlers amerikanische Lehrer“ unterteilt sich in drei Abschnitte:
Im ersten Teil: „Die Formierte Gesellschaft: Gemeines Volk und Eliten“
untersuchen wir die politischen und sozialen Rahmenbedingungen der US-Gesellschaft bis in die Mitte der Zwanziger Jahre.
Im zweiten Teil: „Auslese und Züchtung – Eugenik und Euthanasie“ erkennen wir dann Eugenik und Euthanasie als Teile des nationalen Aufbruchs der USA.
Und im dritten Teil: „Hitlers Lehrmeister“ lernen wir schließlich die Herrschaften kennen, die zu Recht als Hitlers amerikanische Lehrer bezeichnet werden können.
Unsere erste Frage lautet also: welche Kräfte, welche Akteure erschufen oder ließen zu, dass jene Rohmasse entstehen konnte, aus der auf deutschem Boden der Hitler-Faschismus erwuchs?
Da ist zum Einen das einfache Volk – die Rank-and-File, wie die US-Amerikaner sagen.
Solidarität unter Menschen auf der unteren Stufenleiter, wie sie sich in Europa entwickeln konnte, gab es in den USA nicht. Der Grund lag darin, dass die Neueinwanderer aus allen Teilen der Welt sich im offenen Konkurrenzkampf um Jobs befanden. Sie blieben selten lange an einem Ort. Vertrauen in gewachsenen Gemeinschaften entwickelte sich nur selten. Die gegenseitige Fremdheit entlud sich immer wieder in Pogromen und Krawallen, die in ihrer Heftigkeit sonst nur in Osteuropa ihresgleichen fanden. Geschickt wussten die Mächtigen die Gegensätze zu schüren, nach Cäsars Muster: Teile und Herrsche.
Anstatt Vereinigungen zur Vertretung der eigenen Interessen zu gründen, entluden die einfachen Leute ihren Zorn durch sinnlose Gewaltakte gegen Menschen, die noch schwächer und rechtloser waren als sie selber. Wenn nun aber doch einmal gewerkschaftliche Strukturen entstanden, so wurden diese mit einer unvorstellbaren Militanz und Brutalität niedergeschlagen.
Sodann untersuchen wir die Eliten der USA.
Es handelt sich um ein Netzwerk weniger Familiendynastien, die in einem abgeschlossenen Orbit leben. Und wenn wir in Deutschland jetzt gerade Zeuge werden, wie unter dem Stichwort „Öffentlich-Private Partnerschaften“ die bis dato gültige Demarkationslinie zwischen politischen und privatwirtschaftlichen Bereichen der Gesellschaft bedenkenlos geschleift wird, so ist festzustellen: das war in den USA schon immer so.
Frei von jeder demokratischen Kontrolle entwirft die Oligarchie schon seit dem Ende des Neunzehnten Jahrhunderts Pläne zur Eroberung des gesamten Erdballs. Nicht unbedingt immer, um andere Länder zu annektieren. Denn die US-Eliten denken wirtschaftlich. Kostengünstiger ist in jedem Falle die indirekte Methode der Kontrolle.
Soll heißen: unauffällig die Eliten anderer Länder beherrschen und finanzielle Abhängigkeiten schaffen.
Das Drehbuch für die Weltherrschaft der USA lieferte Admiral Mahan. Der Geopolitiker sagte nämlich: wer die Meere beherrscht, hat die Kontrolle über die Wirtschaftswege. Demzufolge nahm eine gestärkte US-Marine Spanien Kuba und die Phlippinen ab. Mit dem Erwerb von Hawaii war der Pazifische Ozean praktisch unter US-Kontrolle. Nach der Niederringung Spaniens standen als nächste Gegner Deutschland und Japan auf der Agenda.
Es kann also überhaupt keine Rede davon sein, die USA hätten jemals mit dem Isolationismus, also der Idee, sich aus der Weltpolitik herauszuhalten, überhaupt nur geliebäugelt.
Die Eliten benötigten für das ehrgeizige Ziel der Weltherrschaft unbedingt die Mitwirkung des gemeinen Fußvolks, um Deutschland niederzuringen. Wir nehmen also die Methoden unter die Lupe, wie auf wirtschaftlichem Gebiet und auf dem Gebiet der Massenbeeinflussung die Bevölkerung auf eine Linie gekämmt wird. Der Erste Weltkrieg wirkt sich aus als Beschleuniger der formierten Gesellschaft.
Methodisch-wissenschaftlich wird die Bevölkerung durch das öffentlich-private Council on Public Information manipuliert und aggressiv gemacht. Da diese neue Technik noch nicht perfekt funktioniert, müssen Leute, die nicht an den Segen des Krieges glauben, mit paramilitärischen Terrororganisationen nach SA-Manier zum Schweigen gebracht werden.
Um mental eine Einigung der US-Bevölkerung zu schmieden, werden Minderheiten als Blitzableiter missbraucht. Die Technologen der Massenbeeinflussung entkleiden jene Minderheiten aller Menschlichkeit. Die derart Stigmatisierten stehen da als die Verkörperung alles Bösen. Viren im Volkskörper. Vollstreckungsorgane einer feindlichen, unsichtbaren Macht, die den Zusammenhalt der USA zerfressen. Als Blitzableiter dienen: „Neger“, Chinesen, Iren, Italiener, Katholiken, Deutsche und schließlich, und besonders intensiv: „die Juden“.
In diesem Zusammenhang finden wir Eugenik und Euthanasie als einen Abschnitt des Gesamtbildes der nationalen Aufrüstung.
Eugenik ist die „Wissenschaft“ von der biologischen Aufbesserung der Menschen. Das kann bedeuten: die Förderung der „biologisch Wertvollsten“. Die Eliten in den USA verstanden darunter aber in aller erster Linie: „Selektion“. Also die Auslese der „Minderwertigen“ (inferior) aus dem Volkskörper. Zu den angewendeten Mitteln in den USA zählten: Kastration, Sterilisierung oder die lebenslange Einsperrung der „Minderwertigen“. Weiterhin verhinderte man, dass noch mehr „minderwertige Rassen“ in die USA einwandern konnten.
Denn die Eugeniker aus den noblen Kreisen unterteilten die Weltbevölkerung in Rassen mit unterschiedlicher Wertigkeit. Ganz oben steht die „arische“ oder „nordische“ Herrenrasse. Weiß, blond, blauäugig, langschädelig. Alle bedeutenden Fortschritte in der Welt hat der Nordic vollbracht. Andere Rassen darf man als Diener und Knechte gebrauchen. Nutzlose Rassen allerdings sind zu „eliminieren“.
Und das Konzept der Rassenaufartung entstand nicht in Deutschland, sondern in den USA. US-Bundesregierung, „philanthropische Stiftungen“ und die führenden Universitäten der USA taten sich 1903 zusammen, um die nationale Züchtung der nordischen Herrenrasse wissenschaftlich-methodisch voranzubringen. 1914 trat dieser erlauchte Kreis an die Öffentlichkeit mit einem bis auf die letzte Ziffer hinter dem Komma genauen Fahrplan zur rassischen Aufartung der US-Nation bis zum Jahre 1985.
Demnach sollten die untersten 10% der Bevölkerung „eliminiert“ werden. Und wenn diese 10% eliminiert seien, dann sollten die nächsten 10% eliminiert werden, usw., bis schließlich nur noch Exemplare der nordischen Eliterasse auf dem Erdenrund wanderten. Denn der Rassenaufartungsplan sollte auf die gesamte Welt ausgeweitet werden. Am Ende der Bemühungen stand eine krankheits-, kriminalitäts- und devianzfreie Welt der einzig noch übrig gebliebenen nordischen Superrasse. Dies ist keine Science Fiction, sondern amtliche Regierungspolitik der USA jener Jahre!
Diese Positionen werden im Buch ausführlich dokumentiert.
Und ich stelle, um den direkten Ableitungszusammenhang zur deutschen Nazibewegung darzulegen, zwei Rasseneugeniker vor, die auf die Nazis einen besonderen Einfluss ausgeübt haben, und von denen man aus gutem Grunde heute nicht mehr gerne spricht.
Da ist zum Einen: Madison Grant.
Adolf Hitler schickte an Madison Grant einen begeisterten Fan-Brief, in dem er Grants Buch „Der Niedergang der Großen Rasse“ als „seine Bibel“ bezeichnet. Das entbehrt insofern nicht einer gewissen Ironie, da Madison Grant eigentlich ein strikter Vertreter der englisch-amerikanischen Weltherrschaft war, die auf Kosten Deutschlands gehen sollte. Grant „verdanken“ wir ein Schlüsselwort der Nazibewegung. Die „minderwertigen“ Rassen sollten von der Erdfläche verschwinden zugunsten einer gestärkten nordischen Rasse. Der „Fachbegriff“ dafür lautet: „Nordisizing“, in die deutsche Sprache eingeführt als: „Aufnorden“.
Lothrop Stoddard „verdanken“ wir wiederum das Wort „Untermensch“ (underman). Dem Untermenschen hat Stoddard ein eigenes Buch gewidmet. Stoddard warnte vor der „Flut minderwertiger Rassen“, die sich über die Stammländer der Nordics ergösse. Stoddards Gedanken finden sich, nebenbei bemerkt, nicht nur bei Hitler, sondern auch in Samuel Huntingtons Pamphlet „Kampf der Kulturen“ wieder.
Hier werden wir innehalten und anhand von Hitlers „Mein Kampf“ schauen, welchen Einfluss die US-amerikanische Eugenik auf Hitlers Denkwelt ausübte. Nun wird deutlich erkennbar, was Hitlers „Theorien“ von den Grundpositionen aller anderen deutschen Rechten unterschied. Und wer für diesen epochalen Unterschied verantwortlich war.
Auch der geniale Autofabrikant Henry Ford wird in einem eigenen Kapitel gewürdigt.
Henry Fords Beziehungen zur Nazibewegung sind in keiner Weise zu übersehen. Fords antisemitische Pamphletbroschüren unter dem Titel „Der Internationale Jude“ waren offizielles Schulungsmaterial in den Nazi-Gruppierungen. Ford wusste gesunden Geschäftssinn mit Gesinnung hervorragend zu verbinden. Indem er die Nazibewegung in Deutschland unterstützte, schuf er die Voraussetzungen, um am Nazireich und am Zweiten Weltkrieg ganz wunderbar zu verdienen.
In der Schlusserörterung lege ich dar, wie sich die gerade gezeigten Entwicklungen in den Vereinigten Staaten von Amerika auf die Nazibewegung und sodann nach der Machtergreifung auf ganz Deutschland auswirken sollten.
Betrachten wir also jetzt im ersten Kapitel das Objekt elitärer Formierungsbemühungen, nämlich das Volk der USA.