(kreuz.net) Vor dem Jahr 1939 war jeder dritte deutsche Siedler in Palästina Mitglied der ‘Nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei’.
Das berichtete der deutsche Historiker und Publizist Ralf Balke (48). Er hätte auch schreiben können, daß mindestens zwei Drittel der Palästina-Deutschen keine Nationalsozialisten waren.
Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs gab es in Palästina eine relativ große Gemeinde von Reichsdeutschen. Vielen von ihnen waren schwäbische Pietisten, die im 19. Jahrhundert ins Gelobte Land ausgewandert waren.
Nach dem Krieg wurden die letzten Palästina-Deutschen vom jüdischen Staat vertrieben. Sie mußten später von Israel finanziell entschädigt werden.
Balke erzählt von dem aus Jerusalem stammenden Ludwig Buchhalter.
Er kam zur Ausbildung nach Deutschland und wurde im Jahr 1932 Zeuge einer blutigen Saalschlachten zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten in der Stadt Nagold – rund fünfzig Kilometer südlich von Pforzheim im heutigen Baden-Württemberg.
Dabei wurde ein befreundeter SA-Mann durch einen Revolverschuß schwer verletzt.
Kurz nach dem Zwischenfall trat der politisch unbedarfte junge Buchhalter der NSDAP bei.
Nach seiner Ausbildung kehrte Buchhalter im Jahr 1933 nach Jerusalem zurück.
Dort nahm er eine Stelle als Lehrer an der Deutschen Schule an.
Nur wenig später wurde er Ortsgruppenleiter der NSDAP in Jerusalem. Die Partei firmierte als „Landesgruppe der NSDAP in Palästina“.
Die Mehrheit ihrer Mitglieder rekrutierte sich aus der sogenannten Tempelgesellschaft – einer pietistischen Abspaltung der württembergischen Landeskirche.
Die ersten Templer waren im Jahr 1868 in die damalige osmanische Provinz Palästina übersiedelt, um dort das Reich Gottes auf Erden zu errichten.
Zu Beginn der 1930er Jahre gab es in Palästina knapp zweieinhalbtausend Deutsche.
Sie lebten getrennt von allen Nicht-Deutschen.
Dabei mußten sie sich auch mit der Einwanderung jüdischer Nationalisten auseinandersetzen, die – wie sie feststellten – durch die „Macht des jüdischen Goldes“ zustandekam.
Die protestantischen Siedler kamen teilweise in den Sog des Nationalsozialismus.
Im Jahr 1935 verkündigte ein Artikel im Zentralorgan der Tempelgesellschaft, daß man sich seit Generationen „in der Rassenfrage ganz im nationalsozialistischen Sinne verhalten“ habe.
Im Jahr 1933 ergriff die Palästina-Deutschen eine bis dahin unbekannte Politisierung.
Schon im Jahr 1932 hatte Architekt Karl Ruff aus Haifa erste Kontakte zur NS-Partei geknüpft. Bis 1933 beantragten nur sechs Palästina-Deutsche das Parteibuch.
Aber bereits im November 1933 waren 42 Mitglieder registriert, und im Januar 1938 war die Zahl auf über 330 angewachsen.
Jeder dritte erwachsene Deutsche in Palästina war damit NSDAP-Mitglied.
Während insgesamt nur fünf Prozent der Deutschen im Ausland Parteigenossen waren, lag der Anteil in Palästina bei rund 17 Prozent.
In wenigen Jahren etablierten sich in jeder deutschen Siedlung im gelobten Land Ortsgruppen der NSDAP.
Die Palästina-Deutschen kopierten das im Dritten Reich eingeführte Spektrum an NS-Organisationen. So gab es die Hitler-Jugend, die in Haifa Neuhebräisch-Kurse anbot.
In den Unruhejahren zwischen 1936 und 1939 forderten die einheimischen Araber beim Passieren der von ihnen kontrollierten Gebiete die Hakenkreuzfahne als Erkennungszeichen an deutschen Autos, um Verwechslungen mit Juden oder Briten zu vermeiden.
Die NSDAP empfahl allen Palästina-Deutschen, das Hakenkreuzabzeichen zu tragen – ganz unabhängig davon, ob sie Parteimitglied waren oder nicht.
Der täglich zwischen Jerusalem und der deutschen Siedlung Wilhelma pendelnde Molkereiwagen führte eine Hakenkreuzfahne mit.
Diese wurde auch schon mal von gelegentlich mitfahrenden jüdischen Passagieren geschwenkt.
Der Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 bedeutete das Aus für die palästinensischen Deutschen – und damit auch für die NSDAP-Landesgruppe.
Wer nicht flüchten konnte, wurde verhaftet. Die meisten durften aber nach wenigen Wochen in ihre Häuser zurückkehren.
Als die deutschen Truppen nach Osten vorstießen, deportierten die Briten über 500 verbliebene Palästina-Deutsche nach Australien. Dort wurden sie interniert.
Die restlichen Siedler mußten bis zur Gründung des Staates Israels im Jahre 1948 das Land verlassen. Ihr Eigentum wurde von dem jüdischen Staat geraubt.
Die Mitglieder der Tempelgesellschaft lebten fortan nur noch in Deutschland und Australien.
Der Staat Israel mußte den Deportierten finanzielle Entschädigungen zahlen – insgesamt gerade mal 54 Millionen D-Mark.
Das Geld kam aus bundesdeutschen Zahlungen. Das sah eine Passage in dem Wiedergutmachungsabkommen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland vor.
© Bild: dlisbona, CC
Das berichtete der deutsche Historiker und Publizist Ralf Balke (48). Er hätte auch schreiben können, daß mindestens zwei Drittel der Palästina-Deutschen keine Nationalsozialisten waren.
Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs gab es in Palästina eine relativ große Gemeinde von Reichsdeutschen. Vielen von ihnen waren schwäbische Pietisten, die im 19. Jahrhundert ins Gelobte Land ausgewandert waren.
Nach dem Krieg wurden die letzten Palästina-Deutschen vom jüdischen Staat vertrieben. Sie mußten später von Israel finanziell entschädigt werden.
Balke erzählt von dem aus Jerusalem stammenden Ludwig Buchhalter.
Er kam zur Ausbildung nach Deutschland und wurde im Jahr 1932 Zeuge einer blutigen Saalschlachten zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten in der Stadt Nagold – rund fünfzig Kilometer südlich von Pforzheim im heutigen Baden-Württemberg.
Dabei wurde ein befreundeter SA-Mann durch einen Revolverschuß schwer verletzt.
Kurz nach dem Zwischenfall trat der politisch unbedarfte junge Buchhalter der NSDAP bei.
Nach seiner Ausbildung kehrte Buchhalter im Jahr 1933 nach Jerusalem zurück.
Dort nahm er eine Stelle als Lehrer an der Deutschen Schule an.
Nur wenig später wurde er Ortsgruppenleiter der NSDAP in Jerusalem. Die Partei firmierte als „Landesgruppe der NSDAP in Palästina“.
Die Mehrheit ihrer Mitglieder rekrutierte sich aus der sogenannten Tempelgesellschaft – einer pietistischen Abspaltung der württembergischen Landeskirche.
Die ersten Templer waren im Jahr 1868 in die damalige osmanische Provinz Palästina übersiedelt, um dort das Reich Gottes auf Erden zu errichten.
Zu Beginn der 1930er Jahre gab es in Palästina knapp zweieinhalbtausend Deutsche.
Sie lebten getrennt von allen Nicht-Deutschen.
Dabei mußten sie sich auch mit der Einwanderung jüdischer Nationalisten auseinandersetzen, die – wie sie feststellten – durch die „Macht des jüdischen Goldes“ zustandekam.
Die protestantischen Siedler kamen teilweise in den Sog des Nationalsozialismus.
Im Jahr 1935 verkündigte ein Artikel im Zentralorgan der Tempelgesellschaft, daß man sich seit Generationen „in der Rassenfrage ganz im nationalsozialistischen Sinne verhalten“ habe.
Im Jahr 1933 ergriff die Palästina-Deutschen eine bis dahin unbekannte Politisierung.
Schon im Jahr 1932 hatte Architekt Karl Ruff aus Haifa erste Kontakte zur NS-Partei geknüpft. Bis 1933 beantragten nur sechs Palästina-Deutsche das Parteibuch.
Aber bereits im November 1933 waren 42 Mitglieder registriert, und im Januar 1938 war die Zahl auf über 330 angewachsen.
Jeder dritte erwachsene Deutsche in Palästina war damit NSDAP-Mitglied.
Während insgesamt nur fünf Prozent der Deutschen im Ausland Parteigenossen waren, lag der Anteil in Palästina bei rund 17 Prozent.
In wenigen Jahren etablierten sich in jeder deutschen Siedlung im gelobten Land Ortsgruppen der NSDAP.
Die Palästina-Deutschen kopierten das im Dritten Reich eingeführte Spektrum an NS-Organisationen. So gab es die Hitler-Jugend, die in Haifa Neuhebräisch-Kurse anbot.
In den Unruhejahren zwischen 1936 und 1939 forderten die einheimischen Araber beim Passieren der von ihnen kontrollierten Gebiete die Hakenkreuzfahne als Erkennungszeichen an deutschen Autos, um Verwechslungen mit Juden oder Briten zu vermeiden.
Die NSDAP empfahl allen Palästina-Deutschen, das Hakenkreuzabzeichen zu tragen – ganz unabhängig davon, ob sie Parteimitglied waren oder nicht.
Der täglich zwischen Jerusalem und der deutschen Siedlung Wilhelma pendelnde Molkereiwagen führte eine Hakenkreuzfahne mit.
Diese wurde auch schon mal von gelegentlich mitfahrenden jüdischen Passagieren geschwenkt.
Der Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 bedeutete das Aus für die palästinensischen Deutschen – und damit auch für die NSDAP-Landesgruppe.
Wer nicht flüchten konnte, wurde verhaftet. Die meisten durften aber nach wenigen Wochen in ihre Häuser zurückkehren.
Als die deutschen Truppen nach Osten vorstießen, deportierten die Briten über 500 verbliebene Palästina-Deutsche nach Australien. Dort wurden sie interniert.
Die restlichen Siedler mußten bis zur Gründung des Staates Israels im Jahre 1948 das Land verlassen. Ihr Eigentum wurde von dem jüdischen Staat geraubt.
Die Mitglieder der Tempelgesellschaft lebten fortan nur noch in Deutschland und Australien.
Der Staat Israel mußte den Deportierten finanzielle Entschädigungen zahlen – insgesamt gerade mal 54 Millionen D-Mark.
Das Geld kam aus bundesdeutschen Zahlungen. Das sah eine Passage in dem Wiedergutmachungsabkommen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland vor.
© Bild: dlisbona, CC
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